NextCycle #002 – Matching Monitoring Tools & KI: Dominik Göttler über Datenqualität & Zukunft im OM
(0:00 - 0:13)
Ja, hallo Christoph, freut mich, dass du im zulässigen Podcast Next Cycle mit dabei bist. Aber wir haben heute eine ganz besondere Folge, nämlich heute werde ich interviewt. Und ich freue mich, Christoph, dass du mir da hilfst, mich interviewst.
(0:13 - 0:23)
Und dann lass uns gleich mal starten. Genau, schön, hier zu sein, Dominik. Auch mit der Szenerie im Hintergrund ist doch ein sehr schönes Umfeld für einen Podcast.
(0:24 - 0:49)
Genau, mich würde mal interessieren, Dominik, du hast ja bereits eine sehr beachtliche Unternehmerkarriere hinter dir mit diversen eigenen Firmen. Was hat dich motiviert und inspiriert, deine eigenen Firmen zu gründen? Und was waren deine größten Erfolge bislang? Und wie oder was siehst du für die Zukunft? Ja, ich sag mal, mir hat das ganz, ganz klein angefangen. Ich hatte einen kleinen Ebay-Shop im Handel mit Modellautos.
(0:49 - 1:15)
Ich weiß nicht, es war irgendwie der Drang da, was zu machen nebenher. Und schlussendlich habe ich dann auch mal so ein bisschen überlegt, auch in die Kindheit, was war da? Ich habe mal Äpfel verkauft und ich glaube, dass dieses Gehen schon immer so ein bisschen drin war. Was ist so meine Motivation beim Unternehmertum? Diese Freiheit, dieses Gestalten können, dass du halt so überhaupt keine Begrenzung hast, was machen zu können, was waren meine Erfolge? Gut, ich sag mal, ich muss ehrlich sein, es ist auch schon mein drittes Unternehmen.
(1:16 - 1:24)
Also ich kann jedem was sagen, ihr müsst durchhalten. Es gibt halt immer Steps, die nicht funktionieren. Iterative Prozesse gehören definitiv dazu, ganz klar.
(1:24 - 1:38)
Und größte Erfolge, ich sag mal, dass man zahlende Kunden hat, die einem ermöglichen, an so tollen Events teilzunehmen, jetzt hier in Paris. Ich war jetzt die Woche beim COGD in Stuttgart oder auch schon bei anderen Events. Das ist immer, da kann man sehr dankbar sein.
(1:39 - 1:48)
Ja, das sind tolle Aspekte. Jetzt haben wir gerade schon angesprochen, wo du gemeint hattest, auf so einem tollen Event mit dabei zu sein. Sprichwort Obsolescence-Management.
(1:49 - 2:04)
Was hat dich da hineingebracht und was fasziniert dich daran? Ja, ich sag mal, ich habe mir das Thema gar nicht so sehr selber ausgesucht. Lustigerweise kam das Thema mehr zu mir. Mein Background ist eigentlich so klassisch nach dem Studium der EMS-Bereich gewesen.
(2:04 - 2:23)
Da habe ich extrem viel zu tun gehabt mit einerseits israelischen Kunden beim EMSler, auf der anderen Seite Arbeitsvorbereitung, was macht die Stücklisten verarbeiten, aber auch viel im Bereich Einkauf, die ganzen Teile zu sourcen. So bin ich tief in die Elektronik reingekommen. Danach hatte ich so eine Phase, wo ich im IT-Consulting war.
(2:24 - 2:35)
Von Großkonzernen habe ich hier kennenlernen dürfen, wie es so ist, was muss man achtgeben im Consulting. Auch ganz viel PowerPoint beim Management-Consulting. Das ist nicht so mein Fall, habe ich aber auch schon gemacht.
(2:35 - 2:47)
Und dann kam während dieser Zeit diese Chance, diesen Vorbereich EMS-Elektronik mit dem Consulting zu verbinden. Und so kam ich ins Obsolescence-Management. Also ich habe es mir gar nicht so ausgesucht.
(2:47 - 2:53)
Das kam zu mir. Das reizt mich besonders dran. Ich finde es so spannend, wie das Unternehmen da ganz eigen vorgeht.
(2:54 - 3:04)
Und es gibt auch ganz viele Unternehmen da draußen, die sind auch ganz am Anfang. Andere haben einen sehr, sehr guten reaktiven Prozess, gute Workflows, aber haben auch nichts im Proaktiven. Es gibt da ganz viele Möglichkeiten.
(3:05 - 3:29)
Und auch Software ist in dem Thema extrem spannend, weil man da auf eine sehr tolle Weisestückliste visualisieren kann, so Obsolescence-Fälle abarbeiten kann und riesengroße Probleme lösen kann. Da ist auch ein Beispiel, dass ich sehe immer wieder, dass dieses Matching zwischen MPM und der internen Teilnummer fehlt. Und das erzeugt extrem viel Pain bei den Mitarbeitern, wenn sie operativ arbeiten.
(3:29 - 3:42)
Und solche Pains zu lösen, macht riesig Spaß. Ja, du hast ja gerade auch angesprochen, Thema Datenqualität. Das ist etwas, das, sage ich mal, in der Industrie immer wieder auch vorkommt.
(3:42 - 3:55)
Willst du darauf vielleicht noch ein bisschen eingehen? Ja, ich gebe so ein paar Einblicke. Das Matching, was ich gerade thematisiert habe, ist schon mal eine Stufe. Weil ohne dieses Matching kann ich meine Stücklisten, meine Teile nicht verarbeiten.
(3:55 - 4:05)
Was ist aber an der Stelle aus meiner Sicht auch sehr, sehr wichtig. Viele haben dann zum Beispiel in ihren Stücklisten Platzhalter. Wozu führen die Platzhalter? Ich habe keine korrekte MPN.
(4:06 - 4:17)
Und immer, wenn ich keine korrekte MPN habe, habe ich ein Problem, wenn es darum geht, ins Monitoring zu kommen von den einzelnen Teilen. Das ist ein Step. Aber auch, wenn ich dann weitergehe, zu sagen, ich will die Teile sourcen.
(4:18 - 4:29)
Der Einkäufer, im Idealfall kennt er sich ein bisschen aus mit Komponenten. Aber wenn er es nicht weiß, weiß er nicht, kann ich jetzt die Stücklung mit 5.000, mit 10.000 kaufen. Da ist es eigentlich wichtig, viel vorzugeben.
(4:30 - 4:38)
Viele denken dann immer, ja, ich mache hier dem Einkäufer einen Vorteil. Er hat drei, vier Varianten, hypothetisch. Aber der traut sich oftmals nicht zu entscheiden, jetzt wirklich die MPN ganz vorzugeben.
(4:39 - 4:44)
Daher empfehle ich keinen Platzhalter zu verwenden. Gleiches spielt zum Beispiel auch mit Milchstandard. Großes Thema.
(4:45 - 4:56)
Aber ich würde nicht zu tief einsteigen. Wenn ich da einsteige, dann hätte ich jetzt zwei Stunden. Ja, sehr schön.
(4:57 - 5:38)
Was, wenn du so zurückdenkst an deine Karriere im Obsoleszenzmanagement, was waren so die größten Erfolge oder respektive Kosteneinsparungen, die du dann in Zusammenarbeit mit Unternehmen hast, realisieren können? Ich sage mal so, wenn ich so auf die Kosteneinsparungen schaue, geht es halt immer darum, ein ganz passendes Beispiel, wie man einfach Kosten reduzieren kann. Mir ist ganz oft aufgefallen, dass so ein Sourcing, gerade so Stange ist ein Typ, bedeutet, die kleinen Bauteile sind in einer Tube oder es gibt Tape and Reel. Und viele haben einfach in ihren Stücklisten oder auch im Einkaufsbereich halt noch einen sehr starken Fokus auf Stange.
(5:39 - 6:04)
Und was mir halt oft aufgefallen ist, dass die Tape and Reel Variante auf der Rolle wesentlich günstiger ist. Also ich schaffe es, man kann das so mit dem Daumen entpeilen, wenn ich das bei 10, 20 Produkten mache und da ist richtig Menge dahinter, dann kann ich etliche 10.000 Euro einsparen, nur dadurch, dass ich eben von der einen auf die andere Verpackungseinheit wechsle. Also mein Gefühl ist meistens so, dass du so 5 bis 15 Prozent einsparen kannst, wenn du nur von Tube auf Tape and Reel wechselst.
(6:04 - 6:25)
Es gibt auch Produkte, das ist nicht so, aber bei ganz, ganz vielen ist es so. Das ist ein großes Saving. Und was war so ein großer Punkt? Ich sag mal, es ist immer toll, wenn ein Kunde sagt, er will die Zusammenarbeit mit dir verlängern oder ausbauen, weil er so zufrieden ist mit deiner Arbeit und das ist immer eine ganz große Wertschätzung, dass man halt auch glücklich, wenn es dann mal weitergeht, weil der Kunde sagt, er ist happy.
(6:26 - 6:36)
Oder er kauft vielleicht noch, nachdem er gesagt hat, ich will erstmal ein Basis-Consulting haben, vielleicht noch eine Realisierung von einem Monitoring. Das ist immer eine große Wertschätzung. Da kann man dankbar sein.
(6:40 - 7:03)
Ja, ich glaube, das ist ein sehr gutes Konzept, was du da fährst. Und was mich noch interessieren würde, ist, wenn du über typische Herausforderungen sprichst, die deine, also mit welchen deine Kunden zu dir kommen. Gibt es da gewisse Muster? Gibt es da irgendwelche typischen Herausforderungen, die du immer wieder siehst? Ja, das ist ein sehr, sehr guter Punkt.
(7:03 - 7:15)
Ich sage mal, die Herausforderungen können sehr breit sein. Das hängt immer auch sehr stark davon ab, wo steht der Kunde im Obsolescence-Management. Fängt er auf der einen Seite gratis an oder auf der anderen Seite ist er schon sehr fortgeschritten.
(7:15 - 7:34)
Was sind typische Herausforderungen? Der Kunde hat beispielsweise kein Monitoring. Das heißt, was passiert am Ende? Vielleicht schickt er ein Stück Liste zum EMSler, falls er nicht selber fertig ist, und stellt dann fest, ich habe fünf abgekündigte Bauteile, was mache ich jetzt? Ich brauche eigentlich die fertigen Baugruppen bald. Dann ist es wichtig zu sagen, ich kann das jetzt im Moment nicht ändern.
(7:34 - 7:45)
Ich kann sagen, ich baue jetzt einen reaktiven Prozess auf, dass ich weiß, wenn ich von der Abkündigung erfahre, was zu tun ist. Aber solche Themen kann ich nur verhindern, wenn ich anfange zu monitoren. Bei Elektronik, durch Datenbanken, ist es sehr einfach.
(7:46 - 8:03)
Wenn ich jetzt aber versuche, wenn ich jetzt Mechanik habe, muss ich auch mal aktiv auf meine Supplei zugehen und abfragen, vielleicht einmal im Quartal. Wie sieht es bei dem Teil aus? Planst du eine Abkündigung oder ich vereinbare Verträge, um das zuzusichern? Das ist ein sehr, sehr wichtiger Punkt. Und ein zweiter Teil der Frage, den musst du mir nochmal sagen.
(8:06 - 8:22)
Genau, ob du typische Muster siehst? Ja, ein Muster aus der Luftfahrt. Viele haben das Problem, dass ihre Herstellerteilnummer, also Internetteilnummer, nicht mit der Herstellerteilnummer, auch MPN genannt, gematcht ist. Das ist ein ganz typisches Muster.
(8:24 - 8:37)
Viele haben auch in der Luftfahrt das Problem, dass ihre Stücklisten nicht schön nach Multilevel aufgebaut sind. Also es ist sehr aufwendig festzustellen, wie oft kommt jetzt dieser Kondensator beim Board vor oder dann beim Endprodukt, was vielleicht ein Flugzeug geht. Ganz typisches Muster.
(8:38 - 8:56)
Generell bei den Kunden, viele tun das Thema Obsolescence Management mit wenig Kapitalversorgen. Sie haben keine Manpower oder nur einen und die Person ist einfach dann überfordert und hat keine Software, die vielleicht hilft, um diese Masse von Teilen erfolgreich zu verwalten. Wir haben ja ganz viel Excel.
(8:56 - 9:05)
Ich denke, das kennst du auch. Bei dir als Consultant, dass du mit der Excel übermittelst. Also wir wollen nicht sagen, Excel ist nicht schlecht, aber es gibt viel bessere Lösungen, um sich das Leben leichter zu machen.
(9:05 - 9:16)
Ich denke, da kannst du auf jeden Fall mit zustimmen. Ja, definitiv. Also auch, was du sagst, verschiedene Datenqualität, was ich jetzt rausgehört habe, was wohl wirklich ein grundlegendes Thema ist.
(9:17 - 9:41)
Ich glaube auch das Thema irgendwo Awareness im Unternehmen, dass es eine wichtige Komponente ist, die einfach im Unternehmen nicht so global angesiedelt ist. Richtig und ich sage mal, der Idealfall ist schon, dass du eine gewisse Datenqualität hast. Also die Basis, ich hatte nächste Woche einen Vortrag, da wird das auch sehr stark davor kommen, die Basis ist immer die Datenqualität, die muss ich herstellen.
(9:41 - 10:09)
Dann kann ich vielleicht an Monitoring denken, dann mache ich mir vielleicht noch mal Gedanken, erfasse ich wirklich alle Teile oder ist es nur Elektronik und wenn ich das alles erfüllt habe, dann komme ich vielleicht mal zu einem proaktiven Obsolescence-Management. Also niemals proaktives Obsolescence-Management ohne reaktiven Prozess und ohne Fundament. Wie stellst du aber auch sicher, ich meine so Daten und Tools ist so eine Geschichte, was aber häufig auch eine Herausforderung darstellt, ist so das Thema Integration.
(10:09 - 10:25)
Irgendwo nachhaltig, verschiedene Abteilungen um das Tool herum alleinen. Wie stellst du sicher, dass Tools-Technologie da nachhaltig im Unternehmen verankert wird? Ja, das ist eine unglaublich gute Frage. Es ist gar nicht so einfach.
(10:25 - 10:39)
Wichtig ist einerseits, dass man eine Stützstelle hat. Die Software, die du einsetzst, sollte APIs haben, die mit deinen anderen Systemen interagieren können. Es gibt da auch immer ganz smarte Workarounds, zum Beispiel auch bei SAP ist es immer schwierig, direkte APIs zu bekommen.
(10:40 - 10:53)
Manchmal reicht es auch, dass man einen Export macht. Damit ist Excel tatsächlich und diesen Export dann in die andere Software einlässt. Eine Möglichkeit, generell muss man auch immer ein bisschen aufpassen, was sind die Kundenanforderungen.
(10:53 - 11:16)
Ich habe ganz viele Kunden, die sagen, Sicherheit ist ein unglaublich wichtiger Punkt, deswegen erlaube ich nur, dass die Software bei mir lokal läuft und nicht in der Cloud. Andere sagen, ich habe gar keine Server-Kapazitäten, will mich auch nicht darum kümmern, liefere mir die Software per Cloud, aber habe noch Schnittstellen, dass ich jetzt noch vielleicht ein Tool wie Set2Data, Siliconexport und Co. anbinden kann, dass ich noch mehr Daten bekomme.
(11:16 - 11:25)
Oder vielleicht ein Case-Management von einem anderen Anbieter. Je nachdem kann man dann auch wieder variieren. Also Schnittstellen sind unglaublich wichtig und manchmal kann man auch Workarounds schaffen, um an Daten zu kommen.
(11:28 - 11:39)
Und was ich so raushöre ist, ein modularer Ansatz spielt dann offenbar bei dir auch eine große Rolle. Das spiegelt sich, glaube ich, auch in deinen Partnerschaften wieder. Ja, das ist schon eine gute Frage.
(11:39 - 11:51)
Ich sage mal, ein modularer Ansatz ist so wichtig. Wieso? Weil die verschiedenen Kunden haben ganz unterschiedliche Bedürfnisse. Der eine sagt, er braucht eine Software, die soll nur Monitoring machen und er will noch ein Case-Management.
(11:51 - 12:10)
Der andere sagt, Supply Chain ist bei mir auch ein riesengroßes Thema. Da gibt es auch Software, die dir vielleicht hilft, in den Stückdüsten zu optimieren. Wo kann ich Cost Savings rausholen? Wo kann ich aber vielleicht auch an der Stelle mit meinem Supplier verhandeln und das gleiche in das Tool integrieren, damit es einfach ist und dann auch einen schönen Export bekommen.
(12:10 - 12:33)
Hier sind meine Teile, wo ich vielleicht optimiert habe. Das ist auch für das Reporting im Einkauf ganz spannend, dann zu sagen, okay, die Savings habe ich dieses Jahr geholt und wenn der Bedarf da ist, ist halt ein anderes Tool besser. Ich sage mal auch so, von den verschiedenen, man kann es auch Produkttreppe nennen, die Kategorien, wo man denkt, der eine sagt, ich will das vielleicht gar nicht so viel selber machen, kannst du mir nicht einfach ein Monitoring der Stückdüsten machen? Machen wir auch.
(12:33 - 12:48)
Das ist ein kleiner EMS-Service, der sagt, du, ich habe hier einen Kunden, der verpflichtet mich vertraglich, dass ich Obsolescence-Management machen muss. Könnt ihr mir da einfach unter die Arme greifen und für mich das Monitoring übernehmen? Ich habe da kein Know-how, will es aber auch nicht aufbauen. Dann klappt auch das.
(12:48 - 12:57)
Es ist vielfältig. Ich denke, es ist immer wichtig, dass man sich da an den Kunden orientiert. Was wird nachgefragt? Was sind die Bedarfe? Weil man darf nicht am Kunden vorbei arbeiten, sonst wird es nichts.
(13:01 - 13:35)
Was mich noch interessieren würde ist, wenn wir von Consulting sprechen und du hast ja doch schon den einen oder anderen Kunden mitbetreut, wie misst du persönlich, wie misst ihr den Impact eurer Arbeit? Was sind für dich so quantitative Maßstäbe, um zu sagen, ja, jetzt haben wir Kosten gesenkt, jetzt haben wir hier dem Unternehmen einen Mehrwert geliefert? Gefällt mir auch gut, die Frage. Ich sage mal, ich sehe da zwei Aspekte. Einerseits kann man so hingehen, zu sagen, ganz am Anfang, wenn ich mit der Zusammenarbeit anfange, mache ich eine Ist-Analyse.
(13:35 - 14:25)
Ich sehe den Ist-Zustand und erarbeite mit dem Kunden einen Zielzustand, wo er hin möchte, seinen Wunsch. Ganz einfach abgleich ist dann, wenn die Zusammenarbeit endet, habe ich all diese Ziele erreicht? Oder sind vielleicht währenddessen noch andere Dinge entstanden? Wenn ich das mal so festmache. Wenn es jetzt eher um operatives Obsolescence-Management geht, geht es ja sehr viel in Metriken, wie erfolgreich war das Obsolescence-Management? Dann kann man zum Beispiel sagen, ich track meine Obsolescence-Fälle, wo ich aktiv bearbeitet habe.
Also nicht nur so einfache Checks, sondern wirklich komplexe Fälle. Und schaue, wie viele Fälle sind vielleicht in dem Jahr hinzugekommen? Wie viele habe ich geschafft zu schließen? Wie lange hat es gedauert, bis ein Fall geschlossen wurde? Klar muss man hier berücksichtigen, worauf hat man Impact, wenn jetzt Feedback von anderen fehlt? Kalkulationen wird schwierig. Aber in der Obsolescence-Management-Team, dem Bereich kann man das ganz gut machen.
(14:25 - 15:15)
Also man sieht, wie schnell werden die Fälle abgearbeitet? Man sieht, wie entwickelt sich der Backlog? Wächst er an? Sinkt er? Oder auch, man kann dann auch vergleichen auf der einen Seite, wie viele reaktive Fälle habe ich, wie viele proaktive Fälle? Sehe ich, dass es weniger reaktive Fälle gibt, weil ich schon vorneweg viel wegnehme? Das sind nur ein paar Denkanstöße, die man gehen kann. Genau, dann würde mich noch interessieren, das Thema KI, Technologie, ob das jetzt irgendwo Blockchain ist in der heutigen Zeit? Da gibt es ja ganz trennige Wörter. Wir reden auch von AI, Artificial Intelligence, von Big Data, Lösungen von eben Blockchain, Internet of Things.
(15:16 - 16:18)
Was sind alles die Technologien, die in deiner Beratung zum Einsatz kommen? Ja, richtig gute Frage. Ich denke, man muss ein bisschen auswählen. Ganz unterschiedliche Bereiche.
Auf der einen Seite haben wir die Thematik, dass wir generell einfach auch KI nutzen, um effizienter zu arbeiten. Das heißt, gerade wenn Kunden uns bei größeren Aufträgen effizienter zu arbeiten, heißt das, Auswertungen zu machen. Dass die KI schon mal einzelne Stücklisten auswertet, wobei das eher Pilotprojekte sind.
Aber da einfach unterstützt, auch mit Manpower ist ein Aspekt, wo es sehr, sehr gut funktioniert, bisher so aus eigener Erfahrung ist, wenn es darum geht, mal so ein PDF-Dokument, also eine PDF, eine Abkündigung oder PCN zu bekommen und die KI zu nutzen, um eine Zusammenfassung zu haben, was sind die wichtigsten Aspekte, die wichtigste Informationen, die rausziehen. Von dem Aspekt Entscheidung her ist es noch ein bisschen schwierig, dass ich jetzt einen KI-Agent hinsetze und massiv diese Entscheidung treffen lasse. Das läuft noch nicht so richtig.
(16:19 - 16:34)
Bei den Kunden sehe ich es auch im Aspekt Vorfilterung, Datengewinnung, das sehe ich es vor allem. Und in unserem Daily-Business auch im Consulting ganz viel. Meeting-Zusammenfassungen, Vorbereitungen, Auswertungen, Ideen.
(16:34 - 17:04)
Ich nutze es auch persönlich sehr viel für das Brainstorming. Einfach, wenn du in einem Bereich sehr viel Know-how hast, kannst du natürlich auch mit so einer KI anders überlegen. Du gibst mir den Input, machst wie so einen iterativen Prozess, aber kannst halt immer, du hast wie deinen eigenen Consultant nochmal, der mit dir dauernd Sparing macht und dich jederzeit optimiert.
Und das hilft auch mir ganz viel auch strategisch, auch im Marketing, auch hier beim Content-Kreieren enorm weiter. Also wichtig für die ganze Branche, definitiv. Und da wird noch viel, viel mehr kommen.
(17:04 - 17:36)
Wir sind noch gerade am Anfang. Wenn du sagst, dass du AI viel verwendest eben, um diese Daten erstmal zu evaluieren, aber du hast noch auch im selben Satz gesagt, es fehlt noch etwas, um wirklich sag ich mal, bewusste und datenbasierte, automatisierte Entscheidungen treffen zu können. Wo siehst du da aktuell die Herausforderungen, um das ganze Thema, das Monitoring und auch die Entscheidungen zu treffen, zu automatisieren? Ich sag mal aus Kundenperspektive natürlich Verantwortung.
(17:38 - 18:05)
Jemand muss die Verantwortung übernehmen, wenn die KI sagt, sie trifft eine Entscheidung und nachher war es ein Fehler. Also das ist ein großes Thema, aber auch dann zu sagen, also ich bin mir so aktuell an dem Standpunkt bei solchen Sachen, diejenigen, die KI nutzen, um sich effizienter zu gestalten, zuzuarbeiten, die haben auf jeden Fall einen Riesenvorteil. Die, die es gar nicht nutzen, sind langfristig im Hintertreffen.
(18:05 - 18:26)
Aber schlussendlich muss trotzdem noch jemand mit dabei bleiben, dem die KI zuarbeitet, der aber dann die finale Entscheidung trifft. Aber im Idealfall kommen wir dahin, dass auch die Entscheidungen, die die KI trifft, replizierbar sind. Also heute ist es ganz oft so, ist meine Wahrnehmung, dass sie Entscheidungen oder Entscheidungsvorlagen erarbeitet, aber du kannst sie mit dem gleichen Prompt, den du eingibst, nicht replizieren.
(18:27 - 18:40)
Und das führt halt dazu, dass das Vertrauen auch senkt, wenn ich mit anderen Anwendern spreche. Aber ich, wie gesagt, ich bin großer Freund, nutze es viel, weil es mir unglaublich viel Zeit spart und das Leben leichter macht. Einbereichen.
(18:43 - 19:06)
Was, oder ich frag mal anders, hattest du ein konkretes Projekt, was dir gerade so im Hinterkopf ist, wo du durch den bewussten Einsatz dieser neuen Technologien einen Unterschied machen konntest? Sei es Compliance, sei es Kosteneinsparungen. Kannst du uns da ein paar Einblicke geben? Also die Frage geht wieder in Richtung KI, oder? Oder generell. Generell.
(19:06 - 19:21)
Auch wenn du sagst, ich habe hier irgendwas automatisiert, ich habe vielleicht ein Excel-Sheet genommen und habe das Ganze modernisiert in eine Datenbank rein. Die Frage, hier sage ich mal, ist recht offengestellt. Okay, dann gehe ich mal rein.
(19:22 - 19:59)
Was das so, ein Beispiel, das mir direkt einfällt, wir waren vorhin beim Matching. Die Einführung von Matching zwischen der Herstellerteilnummer und der Internteilnummer. Was ist der große Benefit davon? Ich denke da jetzt wieder an den Einkauf in dem Moment, auch an den Kunden.
Das ist halt so, dass bisher die Einkäufer keinerlei Überblick hatten, welche ihrer Teilnummern zu welchem Hersteller gehören. Und damit konnten die auch nicht sagen, ich habe jetzt bei dem Hersteller 200 Produkte und kann jetzt zu meinem Distributor gehen und sagen, du, lass uns mal über diese 200 Produkte von dem Hersteller sprechen. Weil da diese Sichtbarkeit nicht da war.
(19:59 - 20:24)
Wenn ich jetzt an dem Punkt bin, dass ich dieses Matching gemacht habe und das alles in der Datenbank gehabt habe, dann filtere ich einfach nach, okay, ich filte nach dem Hersteller, dann sehe ich, okay, zu dem Hersteller gehören die MPNs, dann sehe ich gleich die verschiedenen Nummern. Also hat mein Kunde in dem Fall einen ganz einfachen Export. Sonst müsste sich das entweder bei seinem Distributor selber anfragen, der gibt die Daten vielleicht raus, vielleicht auch nicht.
(20:25 - 20:51)
Und was kann da auch noch passieren, wenn das nicht da ist? Du hast halt ganz viele Tabletten vielleicht im System, weil du dann nicht siehst, okay, bei der einen MPN habe ich drei, vier Internetteilnummern dahinter. Was passiert da dann? Du hast dann das Problem, dass du vielleicht unterschiedliche Preise für jede einzelne Teilnummer hast, weil du das nicht wusstest, und hättest du die alle gruppieren können, hättest du einen besseren Preis bekommen. Also sieht der auch direkt auf Anhieb potenzielle Kostsavings.
(20:52 - 21:10)
Also das ist ein Riesenbenefit generell, wenn man mit so Datenbankbasierten Systemen arbeitet. Jetzt kriegt man halt einen unglaublich schönen Überblick, wie ist der Lifecycle-Status zu meinen einzelnen MPNs und kann dann direkt sagen, okay, hier habe ich jetzt gerade schon fünf obsolete Teile. Das ist davor alles ein händischer Prozess.
Wenn ich das alles mal in einer schönen Datenbank drin habe, geht es wesentlich besser.
